Spielplan 1.Rheinland-Pfalz Liga

24.10.21 SC ML Kastellaun – SV Koblenz II 2,5:4,5

28.11.21 Sfr. Mainz – SC ML Kastellaun 2,5-4,5

12.12.21 SC ML Kastellaun – SG Trier  5:2

16.01.22 SV Spr.Siershahn – SC ML Kastellaun 4:3

06.02.22 SC ML Kastellaun – Schott Mainz II 3-4

06.03.22 Kastellaun – SG Kaiserslautern 2,5-4,5

27.03.22 Heimbach Weis II –  Kastellaun 5-2

24.04.22 SC ML Kastellaun – SC Pirmasens 3-4

15.05.22 SK Ludwigshafen – Kastellaun 3,5-3,5

1. Mannschaft

Mannschaftsführer ist Achim Michels

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v.l. Achim Michels, Frank Schneider, Jan Boder, Tim Pfrengle, Holger Michels, Julius Ohler, Rainer Gruschinski

20.02.22 Überraschungserfolg gegen Trier – Erster Sieg trotz Rumpfmannschaft

von Tim Pfrengle

Unser erst drittes Spiel der Saison sollte gegen Trier stattfinden, doch leider passte der Termin überhaupt nicht in unseren Kalender. Mit Jan, Achim, Julius und Zeljko mussten leider gleich 4 Stammspieler passen. Leider war die SG Trier nicht bereit das Spiel trotz frühzeitiger Anfrage vor- oder nachzuverlegen.

Da unsere Personaldecke nicht gerade üppig ist, konnten wir nicht alle Bretter besetzen und mussten zusätzlich erheblich geschwächt antreten, so dass wir nominell deutlich unterlegen waren. Holger, Frank und Konrad waren bereit uns zu unterstützen, aber bei allen war die Hoffnung auf Erfolg nicht gerade groß. Ich selbst hatte große Mühe mich morgens dazu aufzuraffen den Weg nach Kastellaun auf mich zu nehmen und insgesamt waren alle doch eher pessimistisch was das Spiel angeht. Mit folgender Aufstellung gingen wir in die Partien.

Da Jan nicht spielen konnte, lagen wir zu Beginn bereits mit 0-1 hinten. An den anderen Brettern entwickelten sich spannende Partien. Eine Ausnahme war meine Partie an Brett 2. Es tauschten sich schon früh die Damen und obwohl ich mit dem Läuferpaar etwas Druck in der Stellung behalten konnte, war Schwarz aktiv genug. Rainers Partie entwickelte sich ebenfalls recht ruhig, aber alle Figuren blieben auf dem Brett und sein Gegner verbrauchte recht viel Zeit in einer strategisch komplexen Stellung.

An Brett 4 erarbeitete sich Fabio ein optisches Plus, aber die Stellung war kompliziert und alles war noch offen. Gleiches traf auf Holgers Partie zu. Weiß konnte sich ein kleines plus in Franks Partie erarbeiten und Frank sah sich genötigt für Gegenspiel zu sorgen, indem er einen Bauern gab. Der Angriff bei gegensätzlichen Rochaden sollte die Stellung in Balance halten. Konrad hatte den höchsten DWZ Rückstand zu seinem Gegner und auch noch die schwarzen Steine. Die Eröffnung verlief etwas holprig und schwarz musste recht schnell einige Probleme lösen.

So ging die Partie an Brett 7 auch als erstes verloren und es stand 0-2. Die besten Züge wurden nicht gefunden und Konrads Gegenspiel verpuffte. Nichts zu machen und Kopf hoch, schließlich war es der erste von hoffentlich noch vielen Einsätzen in der ersten Mannschaft. Den Anschluss konnte Fabio verbuchen, der eine taktische Ungenauigkeit des Gegners zum Figurengewinn nutzen konnte – nur noch 1-2.

Alle anderen Bretter sahen hart umkämpft aus, aber aufgrund von eigener Zeitnot konnte ich nicht mehr so im Detail sehen, was passierte. Mein Gegner spielte unglaublich schnell und brachte mich mit natürlichen Zügen zum Nachdenken, da ich versuchte meinen Vorteil festzuhalten, der sich zunehmendes verflüchtigte. Ich brauchte zu viel Zeit und spielte ungenau, was mein Gegner aber auch wegen seines zu schnellen Spiels nicht konsequent nutze. Ein ausgeglichenes Endspiel entstand, dass schwarz immer mehr überspielte. Ich nutze meine Chance zum Gegenspiel und es stand nur noch 2-2. Holger, Frank und Rainer spielten noch und es sah auf jedem Brett vielversprechend aus. Holger hatte sich eine dominante Stellung erarbeitet und es schien nur noch eine Frage der Zeit bis zum Sieg, viele Wege führten hier nach Rom. Frank opferte eine Qualität und konnte den generischen König in die Mitte ziehen.

Das thematische Txc3 liegt in der Luft und Frank ließ sich nicht bitten: …19. Txc3 20. Bxc3 Sxc3 21. Kc2 Sxd1+ und der weiße König hat es schwer Schutz zu finden. Die weiße Stellung kollabiert und Schwarz steht bereits auf Gewinn.

In der Analyse zeigte sich, dass bereits das Bauernopfer sehr stark war und der vergiftete Bauer nicht genommen werden konnte. Frank spielte die Partie druckvoll zu Ende und zeigte eindrucksvoll, dass er ein vollwertiger Ersatz für die erste Mannschaft ist.

Nachdem auch Holger kurz darauf gewinnen konnte war der erste Sieg der Saison perfekt. Rainer hatte inzwischen einen Bauern gewonnen und ließ ebenso nichts anbrennen, 5-2!

Ein am Ende überraschender, aber auch in der Höhe verdienter Sieg lässt uns Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen. Mit noch 2 Nachholspielen ist der Weg ins gesicherte Mittelfeld allemal möglich. Das nächste Spiel findet am 6. März zu Hause gegen Kaiserslautern statt, die mit bisher 5 Siegen gegen starke Gegner die Liga dominieren. Dann versuchen wir, hoffentlich mit Stammpersonal, trotzdem etwas mitzunehmen.

Tim Pfrengle

 

18.01.22 Knappe Niederlage in Siershahn

Auch im 2. Saisonspiel in der 1. Rheinland-Pfalz-Liga hatte unsere 1. Mannschaft das Glück nicht auf seiner Seite. Bereits am Vorabend mussten wir den ersten Nackenschlag hinnehmen, nachdem Tim von einem positiven Corona-Test einer Kontaktperson erfuhr. In diesen turbulenten Corona-Zeiten haben wir uns aus Vorsichtsgründen dazu entschieden, trotz mehrfacher Impfung, Tim nicht einzusetzen. Einen Ersatzspieler konnten wir nicht mehr finden und so fuhren wir zu sechst in den Westerwald.

Nach Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellungen mussten wir feststellen, dass auch unser Gegner nicht ganz ohne Sorgen antreten konnte, aber immerhin vollzählig. Von der Spielstärke her rechneten wir uns trotz numerischer Unterzahl aber durchaus Chancen aus und dies durchaus begründet, wie sich herausstellen sollte.

Jan kam am 1. Brett nicht in seine vorbereitete Eröffnung, konnte aber dennoch deutlichen Stellungsvorteil erzielen. Brett 2 mussten wir kampflos hergeben und am 3. Brett spielte Achim das Fianchetto-System im Königsinder, bei dem sein Gegner bereits in der Eröffnungsphase viel Zeit verbrauchte.

Julius kam sehr gut und solide aus der Bird-Eröffnung heraus und konnte sich leichte Vorteile erarbeiten. Fabio spielte an 5 seine gewohnte Eröffnung, konnte allerdings keinen Vorteil erzielen und stand ausgeglichen. Rainer hingegen konnte bereits in der Eröffnung ungenaue Züge seines Gegners zu einem Bauerngewinn ausnutzen und stand gut. Herbert, der für Zeljko eingesprungen war, konnte in der Grünfeld-Indischen Eröffnung seinen Raumvorteil stetig ausbauen und musste kein Gegenspiel zulassen.

Nach etwa 2 Stunden Spielzeit sah alles nach einem knappen Ergebnis aus, da keiner unserer Spieler schlechter stand.

Leider wendete sich das Blatt bei Fabio relativ schnell, denn er übersah einen taktischen Schlag seines Gegners und verlor dadurch 2 Bauern. Er versuchte zwar noch, Gegenspiel zu generieren, doch dies ließ sein Gegner nicht zu und Fabio musste schließlich aufgeben.

Achim konnte seine Stellung stetig verbessern und nutzte im Endeffekt die löchrige Königsstellung seines Gegenübers aus:
[fen] 1q2b1k1/1r6/p3N1pQ/2pPPp1n/2n4P/P1N5/2B4P/4R1K1 b KQkq – 0 6[/fen]
Schwarz übersah die weiße Drohung wegen Zeitnot. Allerdings konnte er diese Stellung auch mit bester Spielweise nicht mehr halten. Er spielte nun Sc4xe5 und wurde daraufhin Matt gesetzt: Df8+ Kh7 Sg5 Schachmatt. Ein schönes Springermatt, durch das Achim auf 1:2 verkürzen konnte.

Julius konnte seine Stellungsvorteile nicht weiter ausbauen und es entstand eine völlig ausgeglichene Stellung, die zum Remis führte.

Rainer dominierte die Partie nach Belieben und man sah ihm den Spaß an seiner Partie regelrecht an. Nach dem er die Damen tauschen konnte, hatte er eine Qualität im Endspiel mehr, was klar zum Sieg ausreichte. Zwischenstand 2,5:2,5.

Bei Jan lief es zwischenzeitlich nicht mehr ganz so rund, denn er gab seine Vorteile nach einem schlechteren Zug ab und kam später sogar in Nachteil. Ein Qualitätsnachteil im Endspiel konnte er nicht mehr halten und gab auf.

Schließlich lag es an Herbert, den Mannschaftspunkt zu retten. Er spielte eine starke Partie, verpasste es jedoch im entscheidenden Moment, den Vorteil festzuhalten:
[fen] 2r2bk1/4r2p/1p3p2/3P1Pp1/B1p1P1P1/2R4P/8/1R5K w KQkq – 0 6[/fen]
Herbert spielte Txb6 und nach Txe4 Te6 Td4 konnte Schwarz ausgleichen und später Dauerschach geben. In dieser Stellung hätte er jedoch durch d6 Txe4 d7 Td8 Txb6 großen Vorteil erzielen können, der vermutlich zum Sieg gereicht hätte.

Durch dieses Remis war unsere unglückliche 3:4 – Niederlage besiegelt.

In 3 Wochen versuchen wir erneut, daheim gegen Schott Mainz die ersten Punkte in der 1. Rheinland-Pfalz-Liga zu erringen.

27.10.21 Knappe Niederlage unserer 1. Mannschaft gegen den SV Koblenz II

Nach dem Erringen des Meistertitels in der 2. Rheinland-Pfalz-Liga und dem damit verbundenen, erstmaligen Aufstieg in die höchste rheinland-pfälzische Liga, startete unsere 1. Mannschaft nach Corona-Pause endlich in die Mission Klassenerhalt. Zu Beginn mussten wir allerdings an heimischen Brettern gegen den SV Koblenz II antreten, der zu den Mitfavoriten in dieser Klasse gehört. Erfreulicherweise konnten alle 7 Stammspieler antreten und so entwickelte sich etwas unerwartet ein äußerst spannender Mannschaftskampf.

Rainer Gruschinski spielte an Brett 6 gegen seinen früheren Cochemer Vereinskameraden Christian Marquardt. Keiner der beiden konnte sich einen Vorteil herausspielen, so dass relativ früh eine Punkteteilung die logische Konsequenz war.

Am 4. Brett spielte Zeljko Kojic gegen Berresheim eine scharfe Variante mit entgegengesetzten Rochaden gegen die Holländische Verteidigung. Aber auch diese Partie bewegte sich durchgängig im Ausgleich und beide Kontrahenten waren mit dem Remis einverstanden.

Anders verlief die Partie an Brett 2, wo sich Tim Pfrengle bereits früh einen Vorteil gegen Repplinger herausspielen konnte, jedoch nicht das richtige Abspiel fand und sein Gegner ausgleichen konnte. Nach 20 Züge endete die Partie auch hier friedlich.

Fabio Michels konnte seine Partie gegen unseren früheren Vereinskameraden Uli Büscher lange ausgeglichen gestalten, bevor er durch 2 ungenaue Züge in Nachteil geriet und schlussendlich aufgeben musste.

An Brett 5 überspielte unser neues Vereinsmitglied Julius Ohler seinen Gegner Thieme-Garmann bereits früh und konnte materiellen und positionellen Vorteil erringen. Geschickte Züge seines Gegners führten jedoch zu einer verwickelten und zweischneidigen Stellung, die schließlich in einem ausgeglichenen Endspiel mündeten.

Die Partie von Achim Michels gegen FM Dr. Thomas Bohn am 3. Brett war sehr interessant, weil beide Seiten über viele Möglichkeiten verfügten und man die Stellung nicht so richtig einschätzen konnte. Achim konnte seinen Gegner immer mehr zurückdrängen und sich später einen Vorteil erspielen. Dieser war jedoch nicht groß genug für einen Sieg, so dass auch hier die Punkteteilung vereinbart wurde.

Jan Boder am Spitzenbrett gegen Alex Steinacker musste eine zerpflückte Bauernstruktur am Damenflügel hinnehmen, die ihm strategischen Nachteil bereitete. Im doppelten Turmendspiel versuchte er diesen auszugleichen, aber sein Gegner spielte sehr konsequent und druckvoll und zwang Jan schließlich zur Aufgabe.

Unter dem Strich stand eine 2,5:4,5 – Niederlage gegen eine an den meisten Brettern nominell deutlich stärkere Koblenzer Mannschaft, die jedoch Mut für die kommenden Aufgaben gemacht hat.