Spielplan 2.RLP Liga Nord

15.09.19 SG Trier II – SC ML Kastellaun 3,5 : 4,5

06.10.19 SC ML Kastellaun – SC Wittlich 4,5 : 3,5

27.10.19 SV Koblenz III – SC ML Kastellaun 5,5 : 2,5

17.11.19 SC ML Kastellaun – SV Lahnstein 5 : 3

15.12.19 SC ML Kastellaun – SF Nickenich 5 : 3

26.01.20 SC Remagen – SC ML Kastellaun 3,5 : 4,5

16.02.20 SC ML Kastellaun – SG Schweich 7 : 1

08.03.20 VFR Koblenz – SC ML Kastellaun 3,5 : 4,5

29.03.20 SC ML Kastellaun – SC Kettig

1. Mannschaft

Mannschaftsführer ist Achim Michels

v.l.oben Tim Pfrengle, Zeljko Kojic, Achim Michels, Frank Schneider v.l.unten Fabio Michels, Jan Boder, Marc Brodam, Holger Michels

08.03.2020

Knapper Sieg gegen Koblenz macht die Meisterschaft vorzeitig perfekt

 

Ein Sieg war nicht unbedingt notwendig, aber gerne gesehen an diesem Spieltag und so reisten wir mit unseren ersten 8 Brettern ins schöne Koblenz. Natürlich wollten wir keinen Zweifel aufkommen lassen, dass die Meisterschaft und damit der Aufstieg an uns gehen muss. Und es versprach trotz unserem großen Vorsprung von 4 Mannschaftspunkten doch nochmal spannend zu werden, weil ausgerechnet der heutige Gegner die einzige Mannschaft war, die uns realistisch noch abfangen konnte. Wir mussten also konzentriert an die Sache herangehen. Die Koblenzer mussten mit zwei Ersatzspielern antreten und wir waren zumindest nach DWZ klar im Vorteil.

Jan am ersten Brett kam gut aus der Eröffnung und schien sich einen kleinen Vorteil erspielt zu haben, der gegnerische Damenflügel war sehr schwach und sein Gegner sah sich genötigt einen Bauer zu geben. Erhoffte Kompensation schien es nicht wirklich zu geben und so sah Jan schon früh auf der Siegerstraße zu sein. Ich spielte an Brett zwei gegen Kai Mailitis und obwohl ich in der Eröffnung eine etwas zweischneidigere Variante in einer sehr ruhigen Stellung wählte, schien nicht wirklich was auf dem Brett zu passieren. An einer Stelle rechnete ich eine etwas komplexere Fortsetzung, konnte mich dann aber nicht dazu entschließen und setzte ruhig fort. Nach einigen wenigen weiteren Zügen einigten wir uns auf remis, das auch absolut in Ordnung ging, viel war da nicht los. An Brett drei sah es schon komplizierter aus, was Achim sicher entgegenkam. Seine Gegnerin opferte wohl unkorrekter Weise für einen Angriff Haus und Hof und so hatte Achim zwischendurch 2 Leichtfiguren mehr.

An Brett vier war die Stellung aus der Eröffnung heraus sehr kompliziert, durch kurzes draufschauen war da nichts zu erkennen, aber da wir auch hier einige hundert DWZ mehr mitbrachten war noch alles drin. Der erste der dann seine Partie aufgeben musste war Holger, der recht kurzfristig eingesprungen ist, er wollte eigentlich zur Rlp-Meisterschaft U10/U12 nach Birkenfeld, wo wir drei Teilnehmer stellten. Sein Gegner setzte auf einen Kampf und bekam ihn, den druckvollen Angriff konnte Holger nach einigen Ungenauigkeiten nicht mehr aufhalten, 0,5-1,5. Fabio hingegen kam gut aus der Eröffnung und stand optisch recht passabel, übersah aber eine gute Fortsetzung und musste plötzlich mit Bauer weniger und schwachem König um das Remis kämpfen. Marc spielte eine Partie aus einem Guss und überspielt den Gegner gekonnt an beiden Flügeln, der Sieg war nur eine Frage der Zeit. Frank hatte am sechsten Brett wieder einmal mit schwarz eine für ihn bekannte Struktur vor sich. Der schwarze Angriff schien vielversprechend, aber schlug nicht durch und als immer mehr Kräfte an den Damenflügel gebracht wurden war nicht mehr zu sagen wer eigentlich auf Sieg spielte. Es blieb nervenaufreibend und als Frank die Segel streichen musste lagen wir 0,5-2,5 zurück.

 Aber die Punkte müssen nach alter russischer Schach Weisheit ja an den weißen Bretter gemacht werden und diese lieferten dann auch auf Bestellung. Zuerst konnte Marc den vollen Punkt klarmachen, dann folgte Achim, der auf dem Weg dahin aber noch einmal Genauigkeit zeigen musste, damit er nicht in Zeitnot in ein Dauerschach lief, 2,5 zu 2,5. In den restlichen drei Partien stand es sehr unterschiedlich und ein 4-4 war das realistische Ergebnis. Zunächst gab Zeljko seine Partie remis, das Endspiel war schwer zu gewinnen und da Jan an eins eine Gewinnstellung hatte sicherte der halbe Punkt das Manschaftremis. Jan musste lediglich einige kleinere Klippen umschiffen und auch wenn er zwischendurch unsicher war holte er am Ende souverän den Sieg. Damit war die Meisterschaft bereits in trockenen Tüchern und Fabio hatte nun keinen Druck mehr auf seiner Seite. In einem Turmendspiel konnte sein Gegner wohl zum Sieg abwickeln, entschied sich aber für eine andere Variante, welche ebenfalls sehr gut aussah, aber erst gewonnen werden musste. Die entstandene Stellung mit drei gegen zwei Bauern am Königsflügel (f/g/h gegen f und h) sah schwierig aus, aber ein Gewinnweg war nicht offensichtlich. Letztlich verteidigte Fabio gut und sein Gegner konnte ihm keine Probleme bereiten, so dass es letztlich auch hier zur Punkteteilung kam, welche uns sogar den Mannschaftssieg bescherte.

Mit nun sogar 5 Punkten Vorsprung vor dem zweiten Platz wird es für uns in der letzten Runde nicht mehr um viel gehen, die Liga bleibt aber spannend, da insgesamt sieben Mannschaften nur von zwei Punkte getrennt werden. Dies verspricht noch einige umkämpfte Partien am letzten Spieltag in Wittlich, welcher als zentrale Endrunde ausgetragen wird. Wir möchten dort die erfolgreiche Saison abschließen und da es auch für unsere Gegner aus Kettig noch um etwas geht erwarten wir nochmal einige enge Partien. Die Fairness gebührt es natürlich hierbei nichts wegzuschenken und mit der gleichen Konzentration wie in der ganzen Saison zu Werke zu gehen. Auf ein hoffentlich schönes Schachfest. Der SC ML Kastellaun wünscht allen viel Gesundheit und hofft viele bekannte Gesichter zum Saisonabschluss wiederzusehen.

Tim Pfrengle

2 Phasen in der entscheidenden letzten Partie um den Sieg der Mannschaft
(Fabios Partie).

Welchen Bauer soll schwarz schlagen?

Weiß hält trotz Bauerschwächen Remis

17.02.2020

Kantersieg gegen Schweich/Trittenheim

Am 7. Spieltag hatten wir mit der SG Schweich/Trittenheim eines der nominell stärksten Teams der 2. Rheinland-Pfalz-Liga Nord zu Gast, die jedoch ihre Stammspieler nicht konstant genug ans Brett bekommen und demzufolge mit 4:8 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz rangieren. Auch gegen uns traten sie mit einer Rumpfmannschaft an und so waren wir trotz des Ausfalls von Tim Favorit in diesem Spiel. Für Tim half Christoph, der Spitzenspieler aus der 2. Mannschaft, dankenswerterweise aus.
An den Brettern entwickelten sich schon früh interessante Partien.

Frank hatte es offensichtlich eilig, denn er konnte mit den schwarzen Steinen bereits früh eine vielversprechende Angriffsstellung gegen den weißen König erreichen. Eine ungenaue Verteidigung seines Gegners kam ihm dabei etwas entgegen und so konnte er bereits nach 29 Zügen Matt setzen und für die Führung sorgen.

Am 4. Brett gab Fabio seinen früh herausgespielten Vorteil wieder aus der Hand und musste seinem Gegner eine kleine Falle stellen, in die dieser prompt hineintappte. Konsequenz war ein forcierter Damentausch bei leicht gewonnenem Endspiel. 2:0!

Auch Marc provozierte seinen erfahrenen Kontrahenten zu einer Ungenauigkeit, durch die Marc einen gesunden Mehrbauern und einen in der Mitte festgesetzten, gegnerischen König erreichen konnte. Diverse „Fuschversuche“ seines Gegners wehrte er gekonnt ab und kombinierte am Schluss auch noch fein, bevor der Sieg eingetütet war. 3:0!

Achim erspielte sich mit Schwarz schon früh Stellungsvorteile und nachdem sein Gegner das Läuferpaar aufgeben musste, um keinen Bauern zu verlieren, wurden die Vorteile immer größer. Schlussendlich führte eine Überlastung der gegnerischen Figuren zu Materialgewinn und ein paar Züge später zur Aufgabe. 4:0!

Der Gegner von Zeljko hatte es von Anfang an auf eine Punkteteilung abgesehen und wählte die Stonewall-Verteidigung, die, wie der Name schon vermuten lässt, schwer zu durchdringen ist. Zeljko spielte geduldig und schwenkte zum Damenflügel, nachdem sein Kontrahent seine Figuren am Königsflügel deplatziert hatte. Dadurch konnte sein Turm eindringen und wichtige Verteidigungsbauern erobern. 5:0 und der Mannschaftserfolg war in trockenen Tüchern!

Nun durften die Gegner von Holger und Christoph endlich ins Remis einwilligen, was bereits vorher möglich erschien. 6:1!

Die letzte Partie war wieder einmal Jan vorbehalten. Gegen den starken Boris Prizker zeigte er nach mehrfachen Figuren-Abtauschen zum wiederholten Mal seine Endspielkünste und eroberte mit seinem Turm einen wichtigen Bauern, der ihm einen gefährlichen Freibauern und schließlich den Sieg bescherte.

Durch diesen 7:1 – Kantersieg konnten wir auch in Sachen Brettpunkte ein Statement setzen. Zwei Spieltage vor Schluss liegen wir mit 12:2 Punkten bereits 4 Zähler vor den beiden verbliebenen Verfolgern aus Remagen/Sinzig und VfR Koblenz, die nach ihren Siegen nun mit 8:6 Punkten relativ gesichert erscheinen. Allerdings beträgt der Abstand zum Vorletzten nur mickrige 2 Mannschaftspunkte. In diesem Jahr scheint in dieser Liga alles möglich zu sein.

In 3 Wochen (8. März) haben wir beim VfR Koblenz die Möglichkeit, vorzeitig die Meisterschaft zu entscheiden, woran vor der Saison nur die kühnsten Optimisten geglaubt hätten.

Achim Michels

 

26.01.2020

Spannender 4,5-3,5 Sieg gegen Remagen

Nach über 6 Stunden war dieser Krimi beendet und er hatte es wahrhaftig in sich! Alle Spieler und einige Gäste konnten einen Spieltag beobachten wie ihn auch Agatha Christie nicht besser hätte schreiben können. Doch zunächst von Anfang an. Mit nahezu unserer Stammbesetzung, nur Fabio (mit der Schule auf einer Skifreizeit) wurde durch Herbert ersetzt, waren wir guten Mutes nach Remagen gereist, denn wir wussten, dass deren stärkster Spieler, durch Einsätze in der ersten Liga bereits festgespielt, nicht am Brett sitzen würde. So war uns nicht Angst und Bange, nein wir sahen uns sogar als Favorit.

Der Spielverlauf sollte uns zunächst recht geben. Jan spielte in der Eröffnung eine interessante Fortsetzung und es sah so aus als bekäme er Chancen, vielversprechend. Achim an 2 hatte in der Eröffnung einige genauen Züge finden müssen, aber dies tat er souverän und stand wohl solide. Mein Gegner hatte einen allzu passiven Aufbau gewählt und es war nun nicht schwer Druck aufzubauen. An 4 hatte Zeljko wie immer ambitioniert eröffnet und bekam sofort gutes Spiel. Holger an 5 kam ebenfalls gut ins Spiel und konnte die passive gegnerische Stellung unter Druck setzen. Frank an 6 komplementierte die super Eröffnungsphase, er stand in einer für ihn bekannten Struktur aktiv am Königsflügel und war bereit anzugreifen. Lediglich bei Marc an 8 machte ich mir Sorgen, sein König stand etwas bedrohlich und es sollte schwer werden die Entwicklung abzuschließen. Insgesamt ein bärenstarke Anfang!

Doch nach und nach entwickelten sich die Stellungen in entgegengesetzte Richtungen. Während Achim ein Fehler des Gegners präzise offenlegen konnte und sich eine technisch leichte Gewinnstellung erspielte, sah es bei Jan nicht mehr so gut aus. Eine schwierige Zugabfolge, welche Vorteil versprach (zumindest laut norwegischer Schachsofware) übersah er und musste eine schlechtere Stellung verteidigen. Zeljko konnte den ersten Punkt erobern, er hatte seinen Gegner beeindruckend überspielt, und steht nun bei 6/6 Punkten diese Saison. Kurz darauf stellte Holger nach einer Folge vertaner Chancen seine Partie mit einem Fehler in Zeitnot leider weg und musste kurz darauf leider aufgeben. Ich konnte den nächsten Punkt beisteuern und auf 2-1 stellen, mein Gegner fand die zugegebener sehr computereske Verteidigung nicht (ewige Variante mit einzelnen, sehr verwirrenden Zügen)  und musste kurz darauf aufgeben. Herbert hatte eine aktive Stellung zum Angriff ausgebaut, welcher durchschlug, ein verlässlicher Ersatz. Es stand nun 3-1 und da war ja auch noch Achims leicht gewonnenes Endspiel, welches der Gegner vezweifelt weiterspielte. Marc hatte sich zwar aus der Eröffnung gerettet, stand aber schlecht und konnte sich nicht mehr wehren, 3-2. Frank hingegen stand gut und sollte zumindest remis schaffen und auch Jan hatte sich herausgekämpft, sein Gegner spielte etwas schlampig und er nutze seine Chance. Eine Zugwiederholung war wohl auf dem Brett und wäre wohl besser auch reklamiert worden, aber Jan spielte weiter, was sicher nicht unbedingt schlecht war, er stand aktiv und ich war sicher, dass wenn es jemand noch gewinnen sollte es sicher Jan wäre.

Achim hatte inzwischen gewonnen und es stand 4-2, ein weiteres remis war greifbar und doch noch nicht erreicht. Es trudelten die Ergebnisse der anderen Spiele ein und es waren faustdicke Überraschungen dabei, die einen Sieg heute besonders wertvoll machen konnten, alle Verfolger hatten verloren! Frank kam mit der zunehmenden Zeitnot immer weniger zurecht und stand letztlich verloren, er musste aufgeben. Jan hatte ein Läuferendspiel erreicht, mit Minusbauer, was aber zu halten sein sollte. Nach einer Ungenauigkeit wurde es zunehmend schwieriger, gerade als das remis greifbar war leistete er sich leider einen weiteren Fehler und stand nun leider verloren. Doch nur ein 4-4?

Alle spekulierten, ob es noch Hoffnung gab, aber es sah schwierig aus noch zu pfuschen. Jan aber blieb dran und nutze einen Fehler des Gegners und das remis war gerettet. Ein 4,5-3,5 Sieg war geschafft, der sicherlich zu knapp ausfiel, der Gastgeber hätte sich auch nach einer deutlichen Niederlage nicht beschweren dürfen. Letztlich sind 2 Punkte aber 2 Punkte und mit nun 3 Punkten Vorsprung ist die Tabellenspitze gesichert. Rufen wir weiterhin so starke Leistungen ab, ist uns die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen und eine starke Saison könnte belohnt werden. Allerdings gilt es jetzt noch drei konzentrierte Leistungen abzurufen und 6 Punkte zu holen, wobei auch 4 schon zur sicheren Meisterschaft reichen. Ein langer Tag ging zu Ende und alle konnten zufrieden nach Hause fahren und freuen sich aufs nächste Heimspiel am 16.02 zuhause gegen die SG Schweich/Trittenheim

Tim Pfrengle

15.12.2019

5-3 Sieg gegen Nickenich

Das letzte Spiel diesen Jahres stand an und was für eines sollte es werden? Wir waren uns im Vorfeld einig, dass nur ein Sieg zählen konnte und wir auf jeden Fall oben dranbleiben wollten. Zum Glück konnten wir nahezu unsere beste Mannschaft aufstellen, als Ersatz für Mark spielte Herbert. Wir wussten, dass wir gegen unsere Gäste eine top Leistung bringen mussten und die Vereins Blitzmeisterschaft am Abend vorher sollte als Aufwärmen ausreichend sein. Pünktlich um 10:00 begannen alle Partien und auch Nickenich war nahezu mit den ersten acht Brettern angereist. Ein spannender Kampf war zu erwarten. Jan und ich hatten uns am Abend vorher noch ein, zwei Eröffnungsvarianten angeschaut und ich war froh, dass zumindest bei ihm die ersten Züge das aufs Brett kam, was wir uns angeschaut hatten. Doch sein Gegner wich relativ früh ab und eine komplexe Stellung sollte entstehen, die Jan mit schwarz sehr entgegen kommen sollte. Bei mir an Brett zwei entschied sich mein Gegner schon früh für einen seltenen Zug, ich setzte zu schnell und ungenau fort und fühlte mich nicht so wohl, auch wenn ich objektiv gut stand. Ich nahm etwas zu viel Zeit, kam aber mit etwas Vorteil ins Mittelspiel. Bei Achim an Brett drei gefiel mir sehr schnell die schwarze Stellung und ich war optimistisch. Zeljko an Brett vier hatte mit weiß eine andere Eröffnung gewählt als sonst und die Partie wirkte schnell etwas seltsam, ich verstand nicht wirklich warum mal hier, mal dort ein komischer Zug gemacht wurde, aber irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl. Auch an Brett fünf bei Fabio war die Stellung komplex und es könnte ein harter Kampf werden. An den folgenden Brettern kamen alle gut aus der Eröffnung und besonders Holger und Frank hatten Druckstellungen auf den gegnerischen König entwickelt. Ein vielversprechender Anfang. Während das Wetter draußen aufhellte wurde ich drinnen immer besorgter. Ich konnte einen Bauern gewinnen und hatte dies auch vor, merkte dann aber, dass meine Figuren etwas exponiert zurück bleiben würden Ich beschloss, dass meine Stellung gut genug war, um dies nicht zu riskieren zu müssen, irrte mich aber gewaltig. Ich übersah eine gute schwarze Fortsetzung und stand plötzlich passiv und ungemütlich, wenn auch noch immer objektiv besser. Aber naja, Stockfisch hat keine Angst und ich schon, so nahm ich viel Zeit und machte seltsame und schlechte Züge, so dass ich bald nur noch verteidigen konnte. Jan an Brett eins hatte vieles abgetauscht und nach interessanten Möglichkeiten in ein Turmendspiel abgewickelt, welches nicht wirklich Chancen bot. Er spielte aber schnell und war noch gewillt, um den vollen Punkt zu kämpfen. Ein kleiner Rundgang um die Bretter verhieß nichts Gutes. Zwar stand Achim weiterhin gut und hatte das Läuferpaar, aber Zeljko stand wohl auf Verlust, außerdem schien mir Fabios Stellung schwierig zu sein. Lediglich Holger hatte einen vielversprechenden Angriff und an den Brettern sieben und acht war auch noch alles drin. In der Zeitnotphase ging alles Schlag auf Schlag. Erst musste Frank die Waffen strecken, weil er in Zeitnot nicht die besten Züge fand: 0-1. Auch Holger hatte nur noch sein Inkrement für die Züge und ihn traf ein ähnliches Schicksal. Zwar verlor er nicht sofort, aber seien Stellung war hoffnungslos. Zum Glück konnte Achim einen wichtigen Sieg vermelden, sein Gegner hatte wohl in schwieriger Stellung etwas eingestellt und gab auf.  Meine Stellung wurde zunehmend schlechter und war verloren, als Fabio seine Partie remis gab. Ich musste mich einem starken Angriff erwehren, konnte zwar 40 Züge schaffen, fand mich aber in einem verlorenen Endspiel wieder. Zum Glück hatte Jan sein Turmendspiel gut gespielt und einen Fehler seines Gegners ausgenutzt. Ob es danach schon objektiv gewonnen war, war uns allen etwas schleierhaft, aber es sah danach aus. Nach einem weiteren Fehler des Gegner vollendete Jan gekonnt und sicher: 2,5-1,5. Ich wandte mich nochmal der verloren geglaubten Partie an Brett vier zu und sah mit Erstaunen, dass Zeljko die Partei gedreht hatte und nun auf Gewinn stand. Noch keine 24 Stunden von einer Kreuzfahrt zurück bewies er mal wieder Moral und zeigte allen wie trickreich er doch sein konnte. Ein Sieg und 5/5 Punkten. Wahnsinn: 3,5-1,5. Holger konnte seine Stellung hingegen nicht mehr halten und so stand es 3,5-2,5 mit noch zwei Partien am Laufen. Ich schaute zu Herbert und war guter Dinge, dass meine Partie nicht mehr von Belang sein sollte, er hatte eine Gewinnstellung erreicht und musste nur noch einige Verteidigungszüge finden, um den vollen Punkt sichern zu können. Dies tat er souverän und sicherte uns den Sieg. Ich war froh, dass ich nun entspannter sein konnte und tatsächlich hatte meine Verteidigung bisher gehalten und ich wurde optimistischer. In immer noch schlechter Stellung bot mir mein Gegner Remis, was ich kurz danach dankend annahm. Alles in alle kein allzu deutlicher, eher ein umkämpfter, aber verdienter Sieg gegen gute Nickenicher. Als uns die Nachricht erreichte, dass unser ärgster Konkurrent Remagen auch noch verlor, war die Stimmung besonders gut, da der wir nun auf der Tabellenspitze überwintern können. Im Januar geht es dann zum vielleicht schon vorläufigen Entscheidungsspiel um den Aufstieg nach Remagen, wo wir mit einem Sieg weitere zwei Punkte zwischen uns und Remagen legen könnten. aber auch die Mannschaft des SV Koblenz ist noch gut im Rennen um die Meisterschat, ein Dreikampf bahnt sich an. Wir wünschen allen ein schönes Weihnachtsfest und erholsame, für die meisten schachfreie, Tage und melden uns nach den Feiertagen wieder aus Frankenthal, wo eine große Kastellauner Delegation am Open teilnehmen wird.

Tim Pfrengle

17.11.2019

5-3 Sieg über Turm Lahnstein I

Ein verregneter Sonntag ist der ideale Tag zum Schachspielen und so konnte wir uns zumindest wettertechnisch zumindest vor dem Spiel nicht beschweren. Auch die Aufstellung machte Mut, da alle Spieler der Stammbesetzung mit dabei waren und jeder wollte die Niederlage des letzten Spieltages ausgleichen. Unser Gegner Lahnstein ist trotz nominell starker Mannschaft nicht gut in die Saison gestartet, aber auf jeden Fall eine Mannschaft, die in Bestbesetzung jeden in der Liga schlagen kann. Es musste also eine konzentrierte Leistung her, vor allem, da sich die Lahnsteiner Aufstellung trotz einiger Nachrücker sehen lassen konnte. Trotzdem waren wir mit einem um 50 Punkte höheren DWZ-Schnitt Favorit, doch kann man sich auf die Zahlen allein nicht verlassen. Pünktlich um 10:00 Uhr wurde begonnen, auch wenn Jans Gegner an Brett 1 erst 25 Minuten später ans Brett kam, als alle schon munter in ihre Partien vertieft waren. Ich kannte mich in der Eröffnung sehr gut aus, so hatte ich einige Zeit, um alle Partien zu beobachten. Nachdem Jans Gegner schon zu spät kam, nahmen sich beide in der Eröffnung recht viel Zeit, es entwickelte sich eine Art Sizilianer mit vertauschten Farben, die Partie versprach eine Zeitnotphase und viel Action. An Brett zwei kam mit kleiner Abweichung eine von Achim vorbereitete Variante aufs Brett, die augenscheinlich für mich gut für Weiß aussah, auch hier kündigte sich ein strategisch komplexer Kampf an. Ich hatte in der Eröffnung mit Schwarz ein kleines strategisches Risiko in Kauf genommen, um mir kontrolliert Siegchancen aufrecht zu halten, mein Gegner setzte nicht kritisch fort und brauchte einiges an Bedenkzeit, weswegen ich schnell komfortabel stand. An Brett 4 stand Zeljko nach der Eröffnung vielversprechend und ich war mir sicher, dass er sich schnell Vorteil erspielen konnte. Auch Frank folgte einer theoretischen Variante und ich hatte keine Ahnung, wie die Stellung einzuschätzen war, aber ich hatte das Gefühl, dass er ein wenig schlechter steht und genaues Spiel von Nöten sein würde. Fabio kam gut aus der Eröffnung und konnte relativ schnell einen Bauern gewinnen. Sein Gegner bekam zwar etwas Kompensation, für mich sah es allerdings zu wenig aus. An Brett 7 hatte Holger Schwarz gegen eine interessante Variante des Londoner Systems, die relativ schnell sehr scharf werden kann. Er wählte eine ruhigere Variante statt der forcierten und hätte wohl objektiv etwas schlechter stehen müssen, der Gegner blieb aber zu schematisch und so entwickelte sich ein relativ ausgeglichenes Mittelspiel mit vielen Figuren auf dem Brett und beidseitiger Chancen. Die Weißpartie von Marc sah von Anfang an recht gut aus, der auf den ersten Blick für schwarz gutaussehende Damentausch stellte sich aber als gefährlich heraus und Marc konnte die Initiative ergreifen. Insgesamt eine vielversprechende Eröffnungsphase. Nach etwa 2,5 Stunden schien sich das Blatt allerdings etwas zu wenden. Zuerst verlor Frank den Faden und musste nach einem Bauernverlust den König auf unsichere Felder stellen. Sein Gegner vollendete sicher zum vollen Punkt und brachte Lahnstein in Führung. Auch bei Fabio lief es nicht gut, er musste eine Figur geben und stand für mich verloren, konnte aber noch ein paar Züge machen. Auch bei Achim entwickelte sich die Partie nicht zu unseren Gunsten, da in recht blockierter Stellung nur Schwarz wirklich Fortschritte machen konnte, es sah sehr schwer aus einen langsam immer mehr koordinierten Angriff aufzuhalten oder für Entlastung zu Sorgen. Jan stand hingegen unklar und hatte wenig Zeit, da ich das Gefühl hatte, sein Gegner kennt sich besser in der Stellung aus, war nicht sicher, wie die Partei einzuschätzen war. Objektiv konnte er aber nicht viel schlechter oder sogar besser stehen. Zeljko hingegen hatte seine gute Stellung nicht verbessern können und eine zu forcierte Abwicklung gewählt, die dem Gegner ein Läuferpaar und angenehmes Spiel ermöglichte. Einige ungenaue Züge und er stand wohl etwas schlechter. Marc hingegen hatte eine für mich fast gewonnene Stellung auf dem Brett und fand die beste Fortsetzung. Das entstandene Endspiel sollte zu gewinnen sein. Gleichzeitig konnte Holger eine schöne Kombination ansetzen, welche ihm mindestens zwei Bauern bringen sollte. Sein Gegner setzte schlecht fort und so konnte er die ganze Qualität plus Bauer gewinnen und war ebenfalls auf der Siegerstraße. Ich hatte meine Partie zu optisch leicht besserer Stellung ohne gegnerisches Gegenspiel geführt, die wohl nicht so einfach zu verteidigen war, aber noch nah am Ausgleich war. Ich schaute bei Jan und nach einigem Figurentausch setzte sein Gegner sehr optimistisch fort und bei beidseitig schwachem König sah ich Vorteile für schwarz. Nach einem fragwürdigen Zug von weiß meinte ich eine dreizügige Gewinnvariante zu erspähen, aber Jan setzte anders fort, was auch seiner knappen Zeit geschuldet war. Er tauschte in ein besseres Endspiel ab, was aber noch einiges an Arbeit erfordern konnte. Inzwischen konnte mein Gegner keine vernünftigen Züge mehr finden und machte einen Fehler, nach dem schnellen Matt stand es 1-1. Kurz später und nahezu gleichzeitig gewannen auch Holger und Marc, es stand also 3-1. Kurz darauf war auch das erste Brett fertig, ich ging von Remis aus und analysierte noch mit meinem Gegner, erst als wir fertig waren bekam ich mit, dass Jan gewonnen hatte. In Zeitnot tauschte sein Gegner wohl die falschen Figuren und ein Bauer lief durch. Sehr starke Leistung gegen einen sehr gefährlichen und starken Gegner. Das Mannschaftsremis war also sicher und ein halber Punkt sollte noch möglich sein. Zeljko nahm einen Bauern und sollte wohl irgendwie Remis halten können, auch wenn die Stellung immer noch schwierig war (er spielte natürlich auf Gewinn). Gleiches galt für Achim, auch wenn es sehr schwer bis unmöglich werden sollte, die besten Verteidigungszüge zu finden. Kurz darauf musste Fabio aufgeben, besonders schade, weil er sehr gut stand und er sich so gut zurückgekämpft hatte. Zeljko hingegen konnte die Partie tatsächlich noch zum vollen Punkt führen, ein unglaublich guter Kampfgeist, der mit bärenstarken 4/4 Punkten in der Saison belohnt wird. Somit war der Mannschaftskampf bereits gewonnen und die letzte Partie von nicht zu großer Bedeutung. Letztlich schlug der schwarze Angriff durch und Achim streckte die Waffen. Alles in allem ein verdienter 5-3 Sieg gegen gute Lahnsteiner, die sicher zu Unrecht erst 2 Mannschaftspunkte auf ihrem Konto haben und mit Leistungen wie heute nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden. Wir können uns hingegen zufrieden nach oben orientieren und als dritter die nächsten beiden Spiele gegen die Plätze 2 und 1 in Angriff nehmen. Sollten wir aus beiden Spielen drei Punkte mitnehmen, können wir um den Aufstieg mitspielen! Bei solch gut ausgekämpften Partien wie heute (kein Remis an acht Brettern!) ist dies sicherlich nicht völlig unmöglich, auch wenn wir unsere beste Leistung und ein wenig Glück brauchen werden. Das nächste Spiel findet am 15. Dezember wieder in Kastellaun gegen die Überraschungsmannschaft der bisherigen Saison, die Schachfreunde Nickenich statt.

Es sind alle willkommen, uns kräftig anzufeuern!

Tim Pfrengle

27.10.2019

Erste Saisonniederlage für 1. Mannschaft

Unser Flaggschiff – die 1. Mannschaft – reiste am 3. Spieltag zum SV Koblenz, der in den ersten beiden Runden freundlicherweise auf die ersten 3 Bretter verzichtete und trotzdem mit 3:1 Punkten ungeschlagen blieb. Leider boten die Koblenzer gegen uns sogar alle 3 Bretter auf und die anderen Spieler konnten 3 Bretter nach hinten rücken.

Favorit waren wir in dieser Konstellation somit nicht mehr und so entwickelte sich ein spannender Mannschaftskampf, in dem wir allerdings immer etwas hinten dran zu sein schienen.

Den Anfang machte Herbert, der schon in den frühen Morgenstunden aus Stuttgart aufgebrochen war, um uns auszuhelfen, da Frank leider verhindert war. Herbert spielte eine schöne Partie und setzte unser passives Vereinsmitglied Paul Plum gehörig unter Druck. In einer gewonnenen, aber komplizierten Stellung und Zeitnot spielte Herbert nicht die genauesten Züge und musste in ein schlechteres Endspiel abwickeln, das er nicht halten konnte.

Zeljko spielte gewohnt solide und griff mit den schwarzen Steinen am Königsflügel an. Nachdem er mit Dame und Springer auf der gegnerischen Grundreihe eindringen konnte, war die Stellung gewonnen.

Die Partie von Holger gegen unser früheres Teammitglied Uli Büscher verließ zu keiner Zeit die Remisbandbreite und so einigten sich die beiden auf eine Punkteteilung.

Tim musste gegen den alle Schaltjahre eingesetzten Dario Doncevic ran und stand lange Zeit ausgeglichen. Das Figurenopfer sah noch gut aus, aber in Zeitnot machte er ungenaue Züge und stand schließlich auf Verlust.

Marc hielt die Stellung auch lange im Ausgleich, bis er einen vorschnellen Bauernzug machte, der zwei Bauern und schlussendlich die Partie entschied. Er wehrte sich zwar noch lange, aber vergeblich.

Beim Stand von 1,5:3,5 war abzusehen, dass wir an diesem Tag keine Punkte aus Koblenz entführen werden. Fabio musste im Mittelspiel einen wichtigen Angriffsbauern hergeben und seine Stellung verschlechterte sich leider immer mehr, so dass er später kapitulierte.

Achim baute den Druck auf den gegnerischen Isolani kontinuierlich auf, so dass er diesen unter Ausnutzung der geschwächten gegnerischen Grundreihe gewinnen konnte. Leider übersah er dabei einen Zug, der durch einen Qualitätsgewinn vermutlich die Partie entschieden hätte. So mühte er sich im Endspiel mit zwei Springern + vier Bauern gegen zwei Springer und drei Bauern vergeblich und nachdem die Mannschaft verloren hatte, willigte er nach 5 Stunden Spielzeit ins Remis ein.

Jan hatte am ersten Brett mit Neil Stewart den dicksten Brocken bekommen, der eigentlich in der 1. Mannschaft in der 2. Bundesliga aktiv ist und nur im Notfall bzw. zu Beginn der Saison in einer unteren Mannschaft aushilft. Jan meisterte sämtliche Drohungen seines Gegners und verdiente sich nach 5 1/2 Stunden Spielzeit redlich die Punkteteilung.

Durch die 2,5:5,5 – Niederlage sind wir auf den 4. Tabellenplatz abgerutscht, wobei bemerkenswert ist, dass alle bisher verlustpunktfreien Teams am Sonntag eine Niederlage einstecken mussten und somit eine extrem ausgeglichene Tabellensituation festzustellen ist. In 3 Wochen ist die Mannschaft aus Lahnstein Gast in Kastellaun.

16.10.2019

Unerwarteter Sieg gegen SC Wittlich

Die erste Mannschaft landete in ihrem zweiten Saisonspiel einen echten Coup. Gegen den letztjährigen Vizemeister der 2. Rheinland-Pfalz-Liga, den SC Wittlich, gewann unser Schachclub knapp, aber verdient mit 4,5:3,5.

Nach den relativ schnellen Remisen von Frank und Fabio war es Zeljko, der eine sehr starke Partie zeigte. Nach und nach entwickelte er immer stärkeren Druck am gegnerischen Damenflügel, dem sein Gegner schlussendlich nicht mehr gewachsen war und sichtlich beeindruckt kapitulierte.

Marc fühlte sich lange sehr wohl in seiner Stellung, musste dann aber immer mehr den Rückwärtsgang einlegen und sogar Material geben. Da sein Gegner dies gekonnt weiterspielte, hatte Marc keine Chance und gab auf.

Am zweiten Brett stand Achim gegen den Wittlicher Spitzenspieler lange Zeit besser und schnürte den Gegner ein. Etwas übermütig wurden gegnerische Entlastungszüge nicht weit genug durchdacht und so musste er völlig unnötig die Qualität geben. Anschließend konnte er die Stellung nicht ausreichend verwickeln, so dass er aufgeben musste.

Besser machte es Jan am ersten Brett, der nach anfänglichen Schwierigkeiten geschickt manövrierte und sich einen Freibauern am Damenflügel schaffen konnte, der zu Vorteil führte und schließlich die Partie entschied.

Die Partien von Tim und Holger entschieden über den Ausgang des Mannschaftskampfs. Tim spielte sehr solide und stand mit Schwarz stets ausgeglichen, bevor er im Endspiel etwas von der ungenauen Spielweise seines Gegners profitierte und schließlich für einen vollen Punkt sorgte.

Ein Mannschaftspunkt war gesichert und Holger musste nur noch ein Remis für den Gesamtsieg holen. Wirklich in die Bredouille geriet er nie, er konnte seine Stellungsvorteile kontinuierlich ausbauen und schließlich sogar einen Bauern gewinnen. Unter Berücksichtigung der Bedeutung seines Spiels willigte er in die Punkteteilung und sorgte somit für den viel umjubelten Mannschaftserfolg.

Mit 4:0 Punkten sind wir als Aufsteiger hervorragend in die neue Spielklasse gestartet und können die kommenden Aufgaben entspannt kommen lassen. Das nächste Spiel findet am 27.10. beim SV Koblenz statt.

16.09.2019

Umkämpfter Sieg der 1. Mannschaft in Trier

Unser erstes Spiel in der 2. Rheinland-Pfalz-Liga seit mehr als 9 Jahren bestritten wir bei der zweiten Mannschaft der SG Trier. Leider mussten wir bereits im Vorfeld eine Hiobsbotschaft verkraften, denn unser starker Neuzugang Tim meldete sich krank ab. In der Kürze der Zeit war kein Ersatz mehr aufzutreiben und so traten wir nur zu siebt an.

Unser Kontrahent aus Trier gehört zu den nominell schwächeren Mannschaften der Liga, was allerdings aufgrund des Alters des Teams (viele Jugendspieler) nur bedingt aussagekräftig ist. Wir hatten es auf jeden Fall mit einem sehr ausgeglichenen Gegner (DWZ-Unterschied von Brett 1 bis 8 von lediglich 150 Punkten) zu tun. Insofern war der Ausgang des Mannschaftskampfs schwer vorauszusagen.

Wir starteten also mit einem 0:1 in das Duell. Achim wollte das tolle Wetter genießen und setzte seinen Gegner im Budapester Gambit bereits früh vor große Probleme, die dieser nicht immer gelöst bekam. Nach einem ersten Bauerngewinn mit zusätzlicher Schwächung der Bauernstruktur setzte Reichert einen Bauernhebel an, um irgendwie Gegenspiel zu bekommen. Dies führte zu einem zweiten Bauerngewinn für Achim, ohne jedoch Gegenspiel zulassen zu müssen. Schließlich gab sein Gegner auf, nachdem er auch noch seinen allein gelassenen Springer hergeben musste. Um 11:30 Uhr hatten wir also bereits ausgeglichen.

Frank spielte seine Eröffnung mit Schwarz gewohnt solide und stand immer ausgeglichen. Weder er noch sein Gegner sahen irgendwelche Vorteile in der Stellung, so dass die Partie folgerichtig im Remis endete.

Jan kam an Brett 1 wie erhofft in seine Eröffnungsvorbereitung und konnte die gegnerische Bauernstruktur bereits früh schwächen. Für einen Bauerngewinn musste er allerdings das Läuferpaar hergeben, was seinem Gegner eine gewisse Kompensation gab. Durch geschicktes Umgruppieren konnte er mit seinem Turm eindringen und seinen Vorteil in einen Sieg ummünzen. Wir gingen also mit 2,5:1,5 in Führung.

Eine interessante Partie spielte Marc an Brett 7. Nach fragwürdig aussehenden Zügen seines Kontrahenten sah es so aus, als könne Marc mit seiner Dame und den zwei Läufern dem gegnerischen König entscheidend auf die Pelle rücken. Leider gab es immer genau einen Verteidigungszug, so dass die Stellung ausgeglichen blieb und Marc ins Remis einwilligen musste.

Holger stand mit Schwarz stets ausgeglichen, konnte aber auch keine Vorteile erspielen, so dass auch hier das Remis die logische Konsequenz war.

Beim Zwischenstand von 3,5:2,5 liefen noch die Partien von Fabio und Zeljko, wobei ersichtlich war, dass es eine enge Kiste werden könnte.

Fabio spielte gegen den Maroczy-Aufbau einen üblichen Bauernhebel gegen c4 und es sah nach einem leichten Vorteil für ihn aus. Irgendwie ging ihm jedoch ein Bauer flöten und nach diversen erzwungenen Abtauschen fand er sich in einem schlechteren Turmendspiel wieder, was er leider auch nicht optimal spielte, so dass er aufgeben musste.

Somit musste uns Zeljko beim Stand von 3,5:3,5 den Sieg retten. Nach einer ruhigeren Eröffnungsphase konnte er irgendwann den Vorstoß e4-e5 durchsetzen, der ihm einen Vorteil einbrachte. Das sich später ergebende Endspiel mit Läufer und 4 Bauern (mit einem Freibauern) gegen Springer und 4 Bauern konnte er nach einer Spielzeit von 5 Stunden für sich entscheiden und für den viel umjubelten 4,5:3,5 – Sieg sorgen.

Dieser Sieg im ersten Saisonspiel in einer neuen Klasse war natürlich extrem wichtig, vor allem wenn man beachtet, dass im nächsten Spiel mit dem SC Wittlich ein Topfavorit auf den Titel wartet. Nun können wir entspannt in dieses Duell gehen.