Spielplan Bezirksliga Rhein Nahe

31.08.19 SC ML Kastellaun – SC Einrich             1:6

14.09.19 SV Lahnstein II – SC ML Kastellaun 3,5:3,5

26.10.19 SC ML Kastellaun – SSG Hunsrück 4,5-2,5

16.11.19 SC ML Kastellaun – SC Nastätten  2,5-4,5

07.12.19 SV Leideneck – SC ML Kastellaun 3,5-3,5

11.01.20 SC ML Kastellaun – VFR Koblenz III  4 – 3

01.02.20 VFR Koblenz IV – SC ML Kastellaun  4,5-2,5

07.03.20 SC ML Kastellaun – SG Pieroth  2 – 5

21.03.20 SV Güls – SC ML Kastellaun

2. Mannschaft Saison 2019/2020

Mannschaftsführer ist Christoph Wendling

8. Spieltag – Spannung und Gefahr bis zum Schluss

Der Kampf gegen den Abstieg geht – leider – weiter. Im wichtigen Spiel gegen den Tabellenletzten SG Pieroth konnten wir leider wieder nur sechs Leute an die Bretter bringen. Die Stammspieler Dmitry und Marvin waren privat verhindert, Marko und Günter hatten ihre drei möglichen Einsätze bereits verbraucht, Tim konnte nicht und Jonas wurde krank. Ziemlich blöd, würde ich sagen. Nächstes Jahr brauchen wir definitiv acht Stammspieler!

 

Pieroth hingegen kam mit einer starken Truppe angereist und war von vorn bis hinten gut besetzt. Dem mittelohrentzündungsgeschwächten  Friedrich kam wir dabei entgegen, dass er spielfrei hatte. 0 zu 1

 

Hansi hatte das mit dem „schnellen Sieg zaubern“ wohl nicht ganz so verstanden, wie ich es gemeint hatte. Allerdings lag das auch daran, dass er an der englischen Eröffnung seines Kontrahenten ziemlich zu knabbern hatte. Am Damenflügel stand er eher schwächlich, und der Bauer, den er gab, war kein listiges Opfer, sondern natürlicher Schwund. Er fand einfach kein Gegenspiel gegen den zunehmenden Druck und musste die Waffen strecken. 0 zu 2

 

Bernd war noch seelisch geschwächt von der üblen Eintracht-Pleite. Entsprechend hatte sein Gegner mit Schwarz schnell das Heft des Handelns in die Hand genommen. Den Weg zum Sieg ebnete sich Huschenbedt mit einer hübschen Kombination, die entweder das Matt oder heftigste Materialverluste zur Folge gehabt hätten. Das ließ sich Bernd dann aber nicht mehr zeigen. 0 zu 3

 

Auch Georgs Gegner wollte mit einer Kombi das Matt erzwingen, doch Georg hatte mitgerechnet und sich kurzerhand zwei Mehrfiguren gesichert. Als Zahn merkte, dass er Georg denselbigen nicht ziehen konnte, schaffte er es leider noch, sich ins Dauerschach zu retten und somit ein Remis einzuheimsen. 0,5 zu 3,5

 

Leider sah es an keinem der restlichen drei Bretter zu diesem Zeitpunkt überragend gut für uns aus. Vor allem Andreas war unter Druck geraten und hätte demnächst einen Bauern verloren, bei immer noch schlechterer Stellung. So nahm er das Remisangebot seines Gegners an. 1 zu 4

 

Danach reichten auch Johannes und ich unseren Spielpartnern (trotz Coronavirus) die Hände zum Remis. Johannes hatte mit Weiß gut angefangen, konnte seinen Angriff aber nicht durchsetzen, sondern geriet seinerseits unter Druck. Daraus befreite er sich zwar wieder, ohne aber irgendwo irgendwie zwingend werden zu können.1,5 zu 4,5

 

An meinen Brett war von vornherein ein unsichtbarer Nichtangriffspakt  geschlossen worden. Ich hatte keine Probleme, mit Schwarz ins Spiel zu kommen und auch eine bessere Stellung zu erreichen. Nur wagte ich meinerseits nicht, entscheidende dynamische Schritte einzuleiten oder gar zur Attacke zu blasen. So warteten wir, bis unsere Partie unbedeutend geworden war, und teilten den Punkt. 2 zu 5

 

Alles in allem war es ein sehr unbefriedigendes Match, was man dem Bericht wahrscheinlich anmerkt. Natürlich war Pieroth an jedem Brett besser besetzt und wir hatten nur sechs Leutchen. Leider kam aber auch nie ein Funke Hoffnung auf, dass wir etwas Zählbares dabehalten könnten. Dummerweise hat zudem Lahnstein gegen den Co-Spitzenreiter Güls gepunktet und kann uns jetzt wie Pieroth oder auch Leideneck am letzten Spieltag überholen. Theoretisch könnten wir das mit einem Sieg in Güls selbst verhindern, praktisch jedoch scheint die Niederlage sicher, zumal dann Bernd urlaubsbedingt ausfällt. Wir müssen also darauf hoffen, dass mindestens einer von den anderen hinter uns bleibt.

Gruß Christoph

7. Spieltag – Denkbar schlecht gelaufen

Unser siebtes Saisonspiel 2019/2020 stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Hansi und Dmitry mussten privat verhindert absagen, hinzu kamen Marvin und ich als krankheitsbedingte Ausfälle. Damit das Team wenigstens eine theoretische Chance hätte, setzten wir Günter als Ersatz ein, der damit leider seine
Obergrenze von drei Einsätzen erreicht hat. Im Nachhinein betrachtet war das angesichts der Spielentwicklung sicherlich eine falsche Entscheidung aus der Ferne.

 

Immerhin war auch Koblenz deutlich ersatzgeschwächt angetreten und gar nicht einmal völlig überlegen. Dennoch gingen wir, da nur zu sechst, mit einem 0 zu 1 ins Rennen und der Siegeswille war wohl in dieser Konstellation nicht ganz so ausgeprägt. An fünf Brettern kam es zu schnellen Remisen, womit die ganze Last auf Markos Schultern lag. Ohne es zu wissen, vermute ich doch, dass Marko da schon schlechter stand, sonst hätte Koblenz sicher nicht eingewilligt. Und so kam es, dass Marko gegen den starken Flockerzi (1575) relativ früh die Waffen strecken musste und das Match schon um halb neun mit 2,5 zu 4,5 verloren war.

 

Das Ergebnis selbst ist absolut im Rahmen und klingt akzeptabel. Besser hätten wir allerdings Günter aufgespart und auf den halben Brettpunkt verzichtet. Denn der Spieltag lief ansonsten sehr gegen uns. Von den fünf Teams hinter uns haben vier (!) gepunktet, drei davon sogar gewonnen. Nun sind nur noch drei hinter uns und die sind auch noch nah herangerückt. Das macht die Sache dann doch wieder weit gefährlicher als erhofft, zumal wir am letzten Spieltag in Güls antreten, wo wir auf gar nichts hoffen dürfen.

 

Am nächsten Spieltag (7. März) geht es nun gegen den Tabellenletzten Pieroth, der allerdings in Komplettbesetzung eine sehr starke Mannschaft aufbieten kann. Wir werden hier trotz der Tabellensituation in jedem Fall klarer Außenseiter sein und extrem kämpfen müssen, um etwas Zählbares im Gehaichnis zu behalten. Als Ersatzspieler fallen Marko und Günter definitiv aus, da sie ihr Einsatzlimit erreicht haben. Klar ist somit, dass es dann keinen 73. Geburtstag einer Tante geben kann, zu dem man unbedingt hin muss. Sollte jemand vorhaben, dann zu heiraten, ist das natürlich ok – solange er um 18 Uhr an der Platte ist! Die Braut muss in dem Fall so viel Einsicht mitbringen, sonst taugt sie ohnehin nichts.

Gruß Christoph

 

 

5. Spieltag – Mit Dramatik zum Punktgewinn

Würden wir gegen Leideneck gewinnen, hätten wir einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Bei einer Niederlage würden wir ganz unten drinstecken. Was passierte?

Da wir Leideneck und insbesondere Tom entgegengekommen waren und die beiden schlussendlich zueinander gefunden hatten, spielten Dmitry und Tom ihr Spiel vor. Wie hart gekämpft wurde, entzieht sich leider meiner Erkenntnis, unterm Strich stand aber ein für uns durchaus brauchbares Remis: 0,5 zu 0,5.

Hansi sah überhaupt nicht ein, warum er verteidigen sollte, nur weil ihm das schwarze Gehölz zuteil geworden war. Im Handumdrehen drehte er den Spieß um und übernahm die Initiative. War ja auch praktisch ein Heimspiel für ihn, zumindest mehr als für so manchen Spieler der Heimmannschaft. Er besetzte mit seinen Türmen eine offene Linie, stellte ihnen die Dame zur Seite und führte auch noch einen Läufer heran. Materialvorteile konnte er allerdings keine erringen, sodass er sich auf Remis einigte. 1 zu 1.

Furios spielte diesmal Marvin auf, der sich den ganzen Frust der letzten Runden von der Seele zog. Stets im Stellungsvorteil eroberte er erst einen Bauern, gab dann zwei Türme gegen die gegnerische Dame, nur um damit einen weiteren Bauern einzuheimsen. Mit Dame und sechs Bauern, zwei davon verbunden und frei, gegen zwei Türme und vier Bauern war es für ihn nur noch reine Formsache, das Kind zu schaukeln. 2 zu 1 – und ein halber Scorerpunkt kommt noch dazu!

Günter wollte es Hansi gleichtun und zog mit Schwarz forsch an. Sah anfangs gut aus, war dann aber wohl etwas zu mutig. Die Stellung wurde zu luftig und er verlor die Qualität. Aufgeben war aber natürlich keine Option in seinem ersten Spiel für uns und er verteidigte sich zäh. Zum Glück hatte Marvin derweil sein Spiel gegen Papa Rudolf gewonnen, und Sohn Rudolf sah die Chance, zeitig nach Hause zu kommen. Also bot er Günter Remis an. Ich glaubte an einen Hörfehler meinerseits – bei Teamrückstand und Qualitätsvorsprung Remisangebot??? -, doch es stellte sich als wahre Tatsache heraus und Günter nahm großmutig an! 2,5 zu 1,5.

Dass wir dieses Jahr praktisch ohne Brett 1 spielen, liegt vermutlich zu nicht unwesentlichen Teilen an mir (übertrainiert …). Dabei hatte ich mir diesmal sogar etwas ausgerechnet mit Weiß gegen einen Gegner mit gleicher DWZ. Doch schon in der Eröffnung stolperte ich nur umher und kam nicht „gscheit“, wie wir Schwaben sagen, ins Spiel. Meine Sammlung schlechter Züge dürfte ich am Samstag immerhin vollgemacht haben, da ist kein Platz mehr, was etwas Hoffnung für die Zukunft macht. Irgendwann gab ich eine Figur gegen drei Bauern, um die Statik zu ändern. Das Vorhaben gelang, allerdings zu meinen Ungunsten. Nach letzten Zuckungen gab ich auf. 2,5 zu 2,5.

An dieser Stelle bot ich Mannschaftsremis an. „Können wir eigentlich nicht machen“, war die Antwort. Unterdessen war drinnen weitergespielt worden, was die Sache positiv für uns veränderte. Ich sagte: „Jetzt müsstet ihr Remis anbieten!“ Nach einer weiteren Beratung taten sie dies, doch nun musste wiederum ich aufgrund Georgs Stellung ablehnen …

Georg zeigte diesmal ausnahmsweise kein fehlerfreies Spiel, sondern konnte von Glück sagen, dass sein Gegner gleich zweimal einen möglichen Figurengewinn übersah. Als diese Phase überstanden war, übernahm er jedoch zunehmend die Kontrolle, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Dann endlich wagte er einen Bauernvorstoß tief ins gegnerische Lager. Sein Kontrahent ließ sich davon recht nervös machen und fand plötzlich keine guten Züge mehr. Georg hingegen spielte fortan ausschließlich starke Züge. Am Ende hätte er den eingestellten Läufer seines Gegners gar nicht mehr gebraucht … 3,5 zu 2,5.

Das Mannschaftsremis war damit sicher. Es spielte nur noch Bernd, und ihn hatte ich in der Spielmitte als unseren zweiten Sieger neben Marvin fest auf der Rechnung. Immerhin hatte er die Qualität gewinnen können. Doch irgendwie fand er kein Durchkommen, während sein Gegner mit dem Mute der Verzweiflung einen Königsangriff initiierte. Bernd tat sich sehr schwer mit der Verteidigungsarbeit und geriet in übelste Zeitnot. Gerade als er bei seinem 40. Zug die Figur losgelassen hatte, fiel die Klappe – Glück gehabt. Er kämpfte weiter und hatte nochmal Glück, als sein Gegner zweizügig hätte die Dame gewinnen oder wahlweise mattsetzen können. Danach schien es erneut, als könne sich Bernd retten – bis er nach weit über fünf Stunden Spielzeit eine Springergabel übersah. Verdammt Schade!

Trotz allem können wir mit dem Punkt leben, zumal er realistisch betrachtet mit einer ordentlichen Portion Glück zustande gekommen ist. Und so freuen wir uns, dass wir wider jede vernünftige Prognose tatsächlich vier Zähler auf dem Konto haben! Vielleicht gelingt uns doch der Husarenstreich, die Klasse zu halten?

Gruß Christoph

 

3. Spieltag – Hammer-Überraschungssieg gegen SSG Hunsrück I

Was sind wir doch für besäufniserregend schlechte Gastgeber. Da kommt unser Gast mit einem meterdicken Geschenk angereist – und uns kommt nicht einmal der Gedanke in den Sinn, Ähnliches vorzubereiten.

Tatsächlich war die Qualität, mit der die SSG Hunsrück bei uns angereist mehr, mehr als erschreckend hoch, doch der Haken: Es haperte an der Quantität. Nur zu fünft kamen die Kombinierten aus Kirchberg und Simmern in unser Gehaichnis. Und da keimte bei mir dann schon ein kleines Fünkchen Hoffnung auf. Wenn jetzt irgendwie einer gewänne und dann noch einer ein Remis rausschinden könnte …

Doch es kam noch viel besser! Zunächst hatten also Johannes und ich kampflos gewonnen. Gegen mich freizulassen – das muss man sich in der Bezirksliga wirklich leisten können. Aber so habe ich wenigstens durch Anwesenheit auch mal was zum Mannschaftserfolg beigetragen. Johannes hätte in seiner momentanen Form sicher auch real eine Chance gehabt. Aber so führten wir einfach 2 zu 0. Gibt Schlimmeres.

Völlig frei von der Leber weg spielte der kurzfristig nachverpflichtete Marko auf. Und er hatte es immerhin mit Schwarz mit Gerhard Landsmann aufzunehmen. Aber wen man nicht kennt, vor dem hat man auch keine Angst. Marko jedenfalls erhielt absolut gleichwertiges Spiel und musste weder Material- noch Stellungsvorteile hinnehmen. Ich legte ihm ein Remisangebot nahe, doch welch Überraschung: Sein Gegenüber bot das Unentschieden von sich aus an! Marko akzeptierte und verbuchte damit einen schönen persönlichen Erfolg (42 DWZ-Punkte!). Und natürlich brachte er uns auch näher an den Traum eines Punktgewinns. 2,5 zu 0,5

Bernd machte in dieser Schiene weiter. Er und Michael wollten sich in guter Freundschaft nicht zu sehr weh tun, entsprechend riskierte keiner Kopf und Kragen. Weder drohte auf der einen Seite viel, noch wurde auf der anderen einen Gang hochgeschaltet. Mit dem nun denkbaren Mannschaftserfolg (und vor allem dem Döner nur mit Fleisch) im Hinterkopf, bot Bernd Remis an – und fand Akzeptanz. 3 zu 1.

Nun schien alles am seidenen Faden zu hängen. Ich bat Dmitry, Marvin und Georg, Remis anzubieten, um in jedem Fall etwas Zählbares dazubehalten. Doch alle Gegner lehnten verständlicherweise ab.

Und es schien dramatisch zu werden. Marvin litt an einer Bauernminorität am Damenflügel. Außerdem war sein Gegner Klingels am Drücker. Er war mit seinen Bauern schon weit vorgedrungen und mit seinen Türmen aktiver. Marvin versuchte es mit Gegenspiel im Zentrum, doch er hatte nicht genügend Druckmaterial, sodass Klingels alle Versuche recht leicht parieren konnte. Letztlich konnte Marvin seinerseits dem Druck nicht mehr standhalten und musste die Waffen strecken. 3 zu 2

Dmitry hatte es mit dem sehr starken Kraft zu tun, der wie Horst auf die Waffe Linksspringer setzt. Dmitry kam aber gut aus der Eröffnung und schien keine Probleme zu haben. Im Mittelspiel entfalteten die subtilen „Kraft“-Züge jedoch nach und nach ihre Wirkung und Dmitry geriet ins Hintertreffen. Erst ging ein Bauer flöten, dann ein zweiter. Doch Dmitry profitierte von seinem Spezialtraining und startete in offener Stellung einen Gegenangriff. Tatsächlich fand der verblüffte Kraft in dieser Situation wohl nicht die richtigen Züge. Dmitrys Figuren hingegen tauchten auf starken Feldern auf und plötzlich kesselten sie den gegnerischen König ein.  Kraft wollte oder konnte auch nichts opfern und stellte seinen König letztlich auf ein Feld, das Dmitry einen Matt-in-einem-Zug erlaubte. Da ich zu dieser Zeit gerade mit Tom seine Partie nachspielte und Dmitry eigentlich schon aufgegeben hatte, musste ich auch noch zweimal nachfragen, ob Dmitry wirklich gewonnen hatte. Er hatte! Stärkste Leistung des Tages! Mein innerlicher Jubel drohte, mich zu zerbersten. 4 zu 2.

Nun hatte Georg keinen situativen Druck mehr, doch sein Gegner wollte in etwas besserer Stellung kein Remis akzeptieren. In Zeitnot musste Georg dann einen Bauern geben, aber er gab den richtigen! Und als Fröhling dann einen schwachen Springerzug ablieferte, stand plötzlich eher Georg trotz eines Bauern weniger auf Sieg. Trotzdem einigte man sich dann auf ein Remis. Warum auch nicht? 4,5 zu 2,5.

Nachdem ich mir vor der Saison nicht sicher war, ob wir überhaupt einen einzigen Mannschaftspunkt würden erringen können, haben wir derer nun schon drei nach gerade mal drei Spieltagen! Zu verdanken haben wir das nicht zuletzt unseren starken Helfern aus der dritten Mannschaft, die uns schon in Lahnstein (Jonas und Marko) und nun gegen die SSG Hunsrück (Marko) famos geholfen haben. Vielen Dank dafür!

Gruß Christoph

2. Spieltag: Huch, ein Punkt 

Huch, ein Punkt – wo kommt der denn her? Egal, Hauptsache, wir haben ihn! 

Als wir am Samstagabend gen Lahnstein mäanderten, war die Hoffnung gering. Nach Marvin und Hansi hatte mit Dmitry noch ein dritter Stammspieler abgesagt. Macht ungefähr 42,9 Prozent fehlendes Stammpersonal. Es war auch in der Kürze der Zeit kein Ersatz aufzutreiben, sodass wir nur zu sechst auf die Reise gingen. Zweifellos sechs durchweg gut aussehende und meist jüngere charismatische Männer, aber eben doch nur sechs.

In Lahnstein angekommen beschlich uns schon ein erstes wohliges Gefühl: Wir waren doppelt so viele wie die! Und tatsächlich tröpfelten bis zum Anpfiff auch nur sechs Leute an die Platte. Sie gaben sich gar verwundert, dass der eine Spieler für Brett 7 nicht auftauchte. Offenkundig sind sie nicht auf dem neuesten Stand der Klonforschung: Der erhoffte Samtleben spielte schon gleichzeitig in der B-Klasse in Güls …

Wir gingen also nicht mit 0 zu 1 in den Wettkampf, sondern zum Leidwesen Markos, der nun doch nicht spielen durfte, mit 1 zu 1. Und ich war mich ziemlich sicher: Ein 0 zu 7 wird das jetzt nicht mehr! 

Auch Jonas, unsere zweite starke Aushilfe, trug gewichtig zum Punktgewinn bei. Gegen den tief aus der Ersatzkiste hervorgekramten Wiskirchen, der ungefähr gleich stark einzuordnen ist, spielte er munter auf Angriff. Meines Erachtens war in dieser Partie ziemlich viel drin, aber irgendwie entschwand Jonas irgendwann auf unerklärliche Weise ein Bäuerlein – wahrscheinlich, weil sein Gegner unerlaubterweise dauernd pfiff – und die Stellung machte fortan einen recht windigen Eindruck. Jonas stellte dem nervösen Wiskichen aber stets hinterlistige Fallen, sodass dieser am Ende trotz besserer Perspektiver entnervt in Jonas‘ Remisangebot einwilligte. Merke: Wer abends am Schachbrett pfeift, gewinnt nicht! 1,5 zu 1,5. 

Das größte Lob des Tages verdiente sich ganz eindeutig Johannes. Erstmals am dritten Brett spielend, hatte er es mit dem bockstarken Kurt Sanner zu tun. Doch höchst forsch und couragiert zog Johannes aus der Englischen sein Spiel auf und ließ nie auch nur den geringsten Zweifel aufkommen, wer das Spiel hier dominierte. Der Lohn: ein Mehrbauer. Ins Endspiel ging Johannes dann sogar mit zwei Mehrbauern und einem aktiven gegenüber einem passiven Turm. Fehlerfrei zog er seine Züge weiter durch und brachte uns überraschend in Führung. Es war ein Genuss, zuzuschauen. 2,5 zu 1,5. 

Bernd und ich sahen uns erstaunt an, als plötzlich auch noch Georg einen Mehrbauer aufwies. Unser Mister Zuverlässig hatte gewohnt geduldig sein Spiel aufgezogen und gleich den ersten gegnerischen Fehler eiskalt ausgenutzt. Als sein Freibauer in der Mitte zu laufen anfing, fing bei Georgs Gegner der Schweiß an zu laufen. Nützte aber nichts, Georg brachte den Sieg hochsouverän ins Ziel. 3,5 zu 1,5.

Inzwischen hatte Bernd leider beschlossen, sich aus seiner grundsoliden Stellung einfach einen Bauern am Königsflügel entnehmen zu lassen. Und damit hatte er gleichzeitig einen Angriffssturm seines Kontrahenten entfacht. Mit ein paar versteckten Winkelzügen wollte er noch ein Remis ergaunern, doch der Lahnsteiner Will wollte sich einfach nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen. Schade eigentlich, etwas mehr Gastfreundschaft hätten wir an dieser Stelle sehr genossen. 3,5 zu 2,5. 

Mein Gegner machte anfangs ein paar Springerzüge zu viel. Ich konnte ihm so die Rochade versauen sowie Stellungs- und Raumvorteil erzielen. Doch während ich am Damenflügel recht unkreativ, aber dafür zeitintensiv herumdokterte, schlich sich Müller am Königsflügel heran. Als ich dann in Zeitnot noch eine schöne Gelegenheit für einen starken Springerzug meinerseits übersah, fiel er mit seinem Bauernsturm über mich her und überwältigte mich. Dreifach schade: für mich, weil ich so gut gestanden hatte, fürs Team, weil es nur zu einem einfachen Punktgewinn reicht – und für Marko, weil der Arme so lange warten musste. 3,5 zu 3,5. 

Alles in allem war es natürlich trotzdem ein sehr erfreulicher Abend für uns. Nie im Leben hatte ich erwartet, ohne drei Stammspieler und nur zu sechst auch nur irgendetwas zu erhaschen (außer vielleicht Mitleid). Mit der gesamten Mannschaft (aber nur wir natürlich) hätten wir hier wahrscheinlich sogar gewonnen. Am Ende ist es immerhin unser erster Mannschaftspunkt in dieser Saison geworden. Und hoffentlich nicht der letzte!  

Gruß Christoph

1.Spieltag:  Erwartete Pleite gegen den Favoriten Einrich I

Erwartet war sie, die Pleite gegen Einrich. Doch wenn es am Ende dann tatsächlich eine Klatsche von 1 zu 6 wird, tut es doch ein wenig weh.

Und ganz schön flott ging es in die falsche Richtung. Hansi bekam von seinem Gegner kurz nach Spielbeginn das inoffizielle Angebot, ihn in gerade mal neun Zügen matt zu setzen. Doch wie der Teufel es will, übersah Hansi diesen kurzen Gewinnweg glatt. Stattdessen drehte er den Spieß um und ließ sich selbst plattmachen. Gut, gegen einen 1900er kann man verlieren, hätte man aber in diesem Fall nicht müssen. 0 zu 1.

Wesentlich besser machte es Dmitry. Den immer stärker werdenden Schramm, der nun auch schon auf die 1800 zugeht, lud er zu einem Besuch in seiner Verteidigung ein, nur um dessen Leichtfigur nicht mehr herauszulassen. Im Tausch gegen zwei Bauern hätte er einen Springer gewonnen, was er zu einem Remisangebot zur rechten Zeit nutzte. Schramm nahm an und kam somit mit einer Schramme davon. 0,5 zu 1,5.

Marvin ging gewohnt offensiv zu Werke und ließ keine Zweifel aufkommen, wer das Spiel gewinnen wollte. Tatsächlich sah es bis ins Endspiel gut für ihn aus und ich war mir sicher: Wenn einer gewinnt, dann Marvin. Ein Remis schien mir geradezu garantiert. Im Endspiel mit jeweils drei Bauern ging leider irgendwas schief bei der Abwicklung, sodass sein Gegner einen Bauern durchbrachte, Marvin aber nicht. 0,5 zu 2,5.

Ich hatte schon früh ein bisschen danebengegriffen und sah mich fortan unter Druck gesetzt. Gegen einen 2000er, der auf jeden meiner Züge die bessere Antwort parat hatte, hält sich der Spaß dann in übelst engen Grenzen. Erst ging ein Bauer flöten, dann der nächste – und meine Stellung wurde dabei zu allem Übel auch noch immer schlechter. Wenn die Qualität nicht reicht und die Motivation in den Keller rutscht … ich gab auf. 0,5 zu 3,5.

Nahezu gleichzeitig ging es dann auch bei Johannes und Bernd in die Grütze. Johannes hatte sich eigentlich ordentlich aufgestellt, verwechselte dann aber ein klein wenig den Vorwärts- mit dem Rückwärtsgang. Könnte freilich auch am gegnerischen Druck gelegen haben, dass plötzlich eine Figur nach der anderen fiel. Ist der Damm erst mal gebrochen … 0,5 zu 4,5.

Bernd schien ausgeglichen zu stehen. Im undurchsichtigen Mittelspiel bei einem völlig überfüllten Brett verlor er jedoch ein bisschen die Orientierung und gewährte seinem Gegner einen Mehrfachangriff, der ihn auf jeden Fall um eine Figur erleichtert hätte. Deshalb gab er auf. Trotzdem gebührt ihm sicherlich der größte Dank, dass er in dieser für ihn so schwierigen Zeit für das Team da war. In Gedanken sind wir auch bei seinem verstorbenen Vater, der uns hundertprozentig von oben zugeschaut – und so manches Mal still den Kopf geschüttelt hat. 0,5 zu 5,5.

Die besten Siegchancen hatte Georg, der auch als einziger gemessen an seiner DWZ überlegen war. Tatsächlich konnte er im Verlauf des Spiels einen Bauern und außerdem Raum gewinnen. Da aber alle anderen längst fertig waren und ein Auskämpfen sicher noch mal eine Stunde gedauert hätte, einigte er sich auf ein Remis. Verständlich. Trotzdem: 1 zu 6.

Gruß Christoph